Am Sonntag hat sich Apothekenpersonal aus ganz Deutschland in Berlin getroffen. Mit dem Slogan #retteDeineApotheke wurde für den Erhalt der Apotheke vor Ort demonstriert.
Der Protestmarsch, ist vom Bahnhof Friedrichstraße zunächst zum Bundesgesundheitsministerium (BMG) gezogen. Durchs Regierungsviertel ging es zu einer Abschlusskundgebung am Brandenburger Tor. Wir lieben unseren Beruf und wollen uns nicht von der Politik ausverkaufen lassen. Deshalb kämpfen wir für unsere Zukunft. Und für die Apotheken vor Ort, heißt es von der Veranstalterseite.
Trillerpfeifen, Tröten und Sprechchöre tönen durch Berlin-Mitte. Hunderte Menschen mit Plakaten und Westen demonstrieren gegen die Politik der Bundesregierung. „Wir sind da auch in der Nacht, wenn die Post noch Pause macht“, heißt es weiter.
Wir fordern von der Politik vernünftige Rahmenbedingungen“, erklärt Initiator Wilke auf der Demo. „Wir wollen, dass die Apotheken auch in 20, 30, 40 Jahren noch ihren Dienst machen und die Patienten vor Ort versorgen können. Das ist, weswegen wir heute hier stehen.“
Angeschlossen hatte sich auch die Apothekengewerkschaft Adexa. Deren Vorsitzender Andreas May hielt bei der Abschlusskundgebung am Brandenburger Tor eine Rede, in der er die Ungleichbehandlung ausländischer Rx-Versender und inländischer Prösenzapotheken sowie das Abrücken der Bundesregierung vom Rx-Versandverbot kritisierte.
Seit zweieinhalb Jahren – seit dem Rx-Boni-Urteil des Europäischen Gerichtshofs vom Oktober 2016 – würden die Apotheker gegen diese Einflussnahme aus Brüssel kämpfen.
Die Situation der Apotheken spiegele sich auch in den Arbeitsbedingungen der 142.000 Apothekenmitarbeiter in Deutschland. Die Angestellten spürten das bei den Tarifverhandlungen. „Die wirtschaftliche Lage ist seit zweieinhalb Jahren unsicher.
Doch nicht nur Bundesregierung und EU sollen auf die Situation aufmerksam gemacht werden, auch die Bevölkerung.
Dass in Deutschland statistisch jeden Tag eine Apotheke stirbt, dass mehrere tausend Apotheken wirtschaftlich in großen Schwierigkeiten sind, das ist bisher in der Bevölkerung und auch bei vielen Beobachtern noch nicht durchgedrungen.